Die germanische Siedlung von Büttendorf

Objekt Nr.: 
3003-H
Ortsteil: 

In den Jahren 1999 bis 2002 wurden vom Westfälischen Museum für Archäologie- Amt für Bodendenkmalpflege, Außenstelle Bielefeld, am Rand der Tongrube Meyer-Holsen große Teile einer urgeschichtlichen Siedlung ausgegraben. Die ältesten Spuren stammen aus der Eisenzeit und sind etwa in das 3. Jahrhundert v. Chr. Zu datieren.

Der größte Teil der Grabungsfunde gehört jedoch zu einer gemanischen Siedlung des 3. Und 4. Jahrhunderts n. Chr. Dabei wurden die Spuren von mehreren großen Wohnstellhäusern, kleineren Grubenhäusern für handwerkliche Zwecke, Getreidespeicher und Öfen zur Eisenverhüttung freigelegt.

Von den Baumaterialien Holz, Lehm und Stroh, hatte sich zwar nichts erhalten, doch konnten die Archiologen aufgrund von dunklen Verfärbungen im Boden die die Grundrisse genau ablesen. Das am besten erhaltene Haus war ursprünglich etwa 15,5 m lang und 6,5 m breit. Es erhielt später noch einen Anbau von 5,5 m Länge, so dass bei einer Gesamtlänge von 21 m eine Grundfläche von 136 qm erreicht wurde. Wie seit Jahrtausenden üblich war  dieses Hausähnlich unseren Fachwerkhäusern konstruiert. Es verfügte über einen Wohnbereich und einen Stallteil für das Vieh.

Unter dem reichhaltigen Fundmaterial überwiegen Scherben von germanischen Tongefäßen. Mehrere Fragmente römischer Importkeramik zeigen, dass die Germanen auch am überregionalen Handel beteiligt waren.

Ein Teil des Fundmaterials ist im Heimatmuseum Hüllhorst ausgestellt.

32609 Hüllhorst , NW
Deutschland
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